Die folgenden "Goldenen Regeln" bilden den Kern der Regeln für die
Gestaltung von Oberflächentexten.
Nr.
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Goldene Regel
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Begründung
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GR1
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Sorgen Sie dafür, dass die Kollegen aus der Softwareentwicklung,
dem User-Interface-Design und dem Information Development eng zusammenarbeiten.
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Der Umfang der Texte auf der Oberfläche lässt
sich so stark einschränken und separate Dokumentation lässt sich
vermeiden.
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GR2
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Schreiben Sie so, dass alles von allen gelesen und verstanden werden
kann:
- Verwenden Sie möglichst alltagssprachliche Ausdrücke.
- Formulieren Sie aufgabenorientiert.
- Schreiben Sie aus der Sicht des Anwenders, nicht aus der Sicht
des Systems oder des Entwicklers.
- Verwenden Sie möglichst kurze Wörter und Sätze.
- Verwenden Sie nur die im Duden festgehaltenen Abkürzungen.
- Verwenden Sie geeignete deutsche Ausdrücke, um englische Ausdrücke
zu vermeiden.
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Alle Anwender, auch technisch nicht versierte
und des Englischen nicht mächtige Personen, sollen die Texte gut
und schnell verstehen können.
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GR3
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Wenn Sie Informationen auf der Oberfläche anbieten möchten, gehen
Sie in folgender Reihenfolge vor:
- Wählen Sie einen gut verständlichen (Feld)-Bezeichner.
- Wenn das nicht ausreicht und es möglich ist, setzen Sie einen
Link auf das Glossar.
- Verwenden Sie in Ausnahmefällen eine Handlungsanweisung für
ein einzelnes Bedienelement.
- Verwenden Sie eine gemeinsame Handlungsanweisung für eine Gruppe
von Bedienelementen, wenn die bisher genannten Möglichkeiten nicht
ausreichen.
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So vermeiden Sie redundante Information auf
der Oberfläche.
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GR4
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Versehen Sie alle Eingabe-, Ankreuz- und Listenfelder sowie alle
Auswahlknöpfe mit gut verständlichen Bezeichnern.
Der Anwender soll die Anwendung intuitiv bedienen können. Der
Umfang zusätzlicher Information auf der Oberfläche soll so gering
wie möglich sein.
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Wenn die Änderung eines Bezeichners auch
für alle anderen SAP-Anwendungen eine Verbesserung darstellen würde,
ändern Sie die Bezeichner im ABAP Dictionary. Beachten Sie
dabei, dass Längenänderungen Schwierigkeiten bei der Übersetzung
bewirken können.
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GR5
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Vermeiden Sie die Verwendung von Mussfeldern.
Wenn die Verwendung von Mussfeldern aber notwendig ist, kennzeichnen
Sie sie als solche.
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Nur wenn Sie es nicht durch ein anderes
Design der Oberfläche vermeiden können, schreiben Sie dem Anwender
Musseingaben vor.
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GR6
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Bieten Sie in Eingabefeldern sinnvolle Werte als Vorschlagswerte
an, z. B. den zuletzt eingegebenen Wert oder das aktuelle Datum
bei Datumsfeldern.
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So helfen Sie dem Anwender, fehlerfreie Eingaben
zu machen.
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GR7
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Sprechen Sie den Anwender direkt an, um seine Aufmerksamkeit zu
erhöhen. Verwenden Sie das Anredepronomen "Sie" und für Aufforderungen
den Imperativ Plural in der Höflichkeitsform.
Wenn Sie sich auf die Mitarbeiter der SAP AG oder auf die Firma
SAP AG beziehen, verwenden Sie "wir".
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Der Anwender fühlt sich vom System angesprochen.
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GR8
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Nennen Sie im LaunchPad-Eintrag zuerst das Objekt und dann möglichst
die Aktion, z. B. "Adresse ändern" statt "Ändern von Adressen".
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So ist die alphabetisch sortierte Anzeige
problemlos möglich. Der Text bleibt auch dann verständlich, wenn
er durch eine schmalere Anzeige abgeschnitten wird.
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GR9
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Benennen Sie nicht Oberflächenelemente, z. B. "die Drucktaste Bestellung
ändern."
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Der Anwender sieht selbst, wenn es sich z.
B. um eine Drucktaste handelt.
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GR10
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Um deutlich zu machen, dass ein Beispiel folgt, verwenden Sie die
Abkürzung "z. B."
Setzen Sie auf der Oberfläche kein Leerzeichen zwischen "z." und
"B.".
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So verhindern Sie, dass "z." und "B." bei
einem Zeilenumbruch getrennt werden.
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GR11
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Vermeiden Sie, "bitte" zu schreiben.
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Wir bitten den Anwender nicht um einen Gefallen.
Der Anwender braucht nicht motiviert zu werden. Das Wort "bitte"
nimmt unnötig Platz weg. 1:1-Übersetzungen sind nicht immer möglich.
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GR12
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Vermeiden Sie, "hier" zu schreiben.
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Der Anwender weiß meistens, wo er sich gerade
befindet. Zuviel "hier" stört das Gesamtbild.
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GR13
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Schreiben Sie Aufforderungen in direkter Anrede, z. B. "Geben Sie
ein Datum ein." statt "Datum eingeben".
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Der Anwender fühlt sich stärker angesprochen
und versteht eher, dass eine Handlung von ihm erwartet wird.
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GR14
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Verwenden Sie Sätze im Aktiv, z. B. "Das System hat Ihre Bestellung
geändert." statt "Ihre Bestellung wurde geändert.".
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Ihr Text kann leichter übersetzt werden,
wenn bekannt ist, wer oder was der Handelnde ist oder war.
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GR15
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Verwenden Sie Fragesätze nur in Meldungen, die eine Entscheidung
des Anwenders erfordern. Beenden Sie die Frage mit einem Fragezeichen.
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Wir fragen den Anwender nur in bestimmten
Meldungen nach einer Entscheidung. In allen anderen Fällen würde
die Verwendung von Fragesätzen Inkonsistenz bewirken.
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GR16
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Beachten Sie die Regeln des SAP Style Guide.
Beachten Sie für die Formulierung von Meldungen die Regeln und
Standardformulierungen für Meldungen.
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Diese Regeln sind Grundlagenwerke, auf denen
die Goldenen Regeln beruhen.
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GR17
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Verwenden Sie die reguläre Groß- und Kleinschreibung.
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Der Umriss von Wörtern hilft dem Anwender,
sie schnell zu identifizieren. Der Umriss wird zerstört, wenn sie
in Großbuchstaben oder Sperrschrift geschrieben werden. Für Anwender
wird dadurch die Lesbarkeit dieser Wörter erschwert. Des Weiteren
ist es für Softwareprogramme (z. B. für maschinelle Übersetzung
oder Grammatik- und Rechtschreibungsprüfungen) schwieriger, diese
Wörter korrekt zu erkennen und weiterzuverarbeiten.
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GR18
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Setzen Sie alle Texte linksbündig und verwenden Sie keinen Blocksatz.
Setzen Sie Zahlen in Tabellen und Listen rechtsbündig.
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Variierender Leerraum zwischen Wörtern verringert
die Lesegeschwindigkeit um bis zu zehn Prozent.
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GR19
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Heben Sie Text hervor, um auf der Oberfläche einen Text der Oberfläche
zu zitieren.
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So machen Sie deutlich, dass es sich um ein
Zitat handelt.
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GR20
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- Setzen Sie an das Ende von Sätzen einen Punkt.
- Wenn sich ein Satz auf ein nachfolgendes Bedienelement bezieht,
setzen Sie einen Doppelpunkt.
- Setzen Sie an das Ende von Meldungen, die keine Entscheidung
des Anwenders erfordern, kein Satzzeichen. Wenn eine Meldung zwei
Sätze umfasst, setzen Sie zwischen die beiden Sätze ein Semikolon.
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- Ausrufezeichen würden den Anwender unnötig
erschrecken.
- Doppelpunkte machen den Zusammenhang zum
Folgenden deutlich.
- Semikola binden Sätze stärker aneinander
als Punkte.
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GR21
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Trennen Sie keine Wörter.
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Die Breite der Anzeige von Text auf der Oberfläche
hängt u. a. vom verwendeten benutzten Browser ab. Auch lassen sich
Texte mit Trennungszeichen weniger gut automatisch weiterverarbeiten.
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GR22
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Verwenden Sie die alten Rechtschreibregeln.
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Da im Workplace-Umfeld auch reguläre SAP-Anwendungen
zu finden sind, käme es sonst zu Inkonsistenzen.
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