Meldungstypen und Fehlergruppen

Meldungstypen | Fehlergruppen| Technische Hinweise

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Die im R/3 System möglichen Meldungen, auch Nachrichten oder Dialognachrichten genannt, können verschiedenen Typen zugeordnet werden. Durch den Meldungstyp wird festgelegt, wo die Meldung ausgegeben wird und wie sich das System weiter verhält.

Meldungen, die sich auf Fehler beziehen - kurz Fehlermeldungen -, lassen sich außerdem inhaltlich nach den sie auslösenden Ereignissen bzw. den betroffenen Objekten in verschiedene Gruppen einteilen. Fehlermeldungen sollen dem Anwender helfen, die Ursache des Fehlers zu erkennen. Wenn vom Platz her möglich, sollten sie einen Hinweis darauf geben, wie der Fehler beseitigt werden kann. So kann ohne fremde Hilfe korrekt weitergearbeitet werden. Die einzelnen Fehlergruppen werden durch Beispiele veranschaulicht.

 

Meldungstypen

Hinweis: Die Meldungstypen sind nicht durch eine Norm, sondern vom System her festgelegt.

S-Meldung (Success)

Diese Nachricht wird in der Statusleiste auf dem nächsten oder gleichen Bild ausgegeben. Es ist eine Information an den Anwender, die er zur Kenntnis nehmen kann, die jedoch keinen Einfluß auf sein weiteres Arbeiten hat. Sie teilt dem Anwender nur mit, daß eine bestimmte Funktion vom System durchgeführt wurde.

I-Meldung (Information)

Diese Meldung hat modalen Charakter, d.h. ein Dialog wird eingeschoben und muß erst bestätigt werden, damit es weitergeht. Daher werden I-Meldungen in einem modalen Dialogfenster angezeigt. Durch Drücken der ENTER -Taste kann die Verarbeitung fortgesetzt werden.

W-Meldung (Warning)

Sogenannte W-Meldungen unterbrechen die Verarbeitung und geben dem Anwender die Möglichkeit, Dinge zu korrigieren. Felder sind also eingabebereit. W-Meldungen werden in der Statusleiste ausgegeben, falls die Meldungen von einem Primärfenster abgesetzt wurden. Wurden sie von einem Dialogfenster abgesetzt, erscheinen sie in einem weiteren Dialogfenster.

Warnungen sind von der Systemreaktion her verwandt mit E-Meldungen. Bei E-Meldungen wird jedoch eine Änderung der Eingabe erzwungen, bei W-Meldungen nicht.

E-Meldung (Error)

E-Meldungen sollen benutzt werden, wenn Fehler festgestellt wurden. Dabei müssen fehlerhaft gefüllte Felder eingabebereit werden. Falls Folgefehler auftreten, ist es sinnvoll, nicht nur ein fehlerhaft gefülltes Feld eingabebereit zu machen, sondern auch die Felder, deren Eingaben den Fehler mit hervorgerufen haben.

Je nachdem, ob die E-Meldung von einem Primärfenster oder einem Dialogfenster abgesetzt wurde, wird sie in der Statusleiste des Primärfensters oder in einem zu diesem Zweck geöffneten Dialogfenster ausgegeben.

A-Meldung (Abend)

Auch A-Meldungen haben von der Konzeption her modalen Charakter, d.h. es findet ein eingeschobener Dialog statt. Deshalb werden sie in modalen Dialogfenstern angezeigt.

Meldungen des Typs A führen dazu, daß der Anwender keinerlei weitere Eingaben machen kann. Er wird nur in die Lage versetzt, die Meldung zu bestätigen. Danach wird die Anwendung zwangsweise beendet, das System setzt in einem übergeordneten Menü auf.

A-Meldungen sollten nur in ganz schweren Fällen abgesetzt werden, z.B. bei Systemfehlern oder wenn der Fehler nicht mehr von der Anwendung kontrolliert werden kann. In allen von den Anwendungen kontrollierten Fehlersituationen sollte der Anwender jedoch normalerweise die Chance haben, in der Arbeitsumgebung zu bleiben. Daher sollten A-Meldungen möglichst vermieden werden.

Ikonen in Meldungen

Werden in einem Dialogfenster Standardfehlermeldungen aus dem Basissystem angezeigt, erhalten diese automatisch eine Ikone entsprechend dem Meldungstyp E-W-I-A. Da S-Meldungen immer in der Statusleiste erscheinen, erhalten diese keine Ikone.

I-Meldung

Information

          

E-Meldung

Error

     

W-Meldung

Warning

 

A-Meldung

Critical

Figure 1: Ikonen in Fehlermeldungen

Hinweis: Für die Anwendungsentwickler besteht an dieser Stelle in der Regel kein Handlungsbedarf.

 

Fehlergruppen

Fehler mit Tabellen

In der Regel besitzt ein Anwender nicht die Berechtigung, Änderungen in einer Tabelle durchzuführen. Deshalb sollte der Kurztext der Fehlermeldungen, die sich auf Tabellen beziehen, keinen Verweis auf eine Tabelle enthalten. Diese Information wird im Langtext abgelegt, ebenso wie ggf. ein Hinweis an den Anwender, sich an einen Systemverantwortlichen zu wenden.

Wurde die Meldung ausgelöst, weil eine Eingabe nicht, wie erwartet, in einer Systemtabelle enthalten ist, soll im Kurztext nicht auf die Tabelle verwiesen werden, sondern allenfalls ein Hinweis auf die Eingabe gegeben werden:

  • Gut: E: Auftragsart & ist nicht vorgesehen (Bitte Eingabe prüfen)

Falls der Fehler mit Tabellen zusammenhängt, die nur für das SAP-System selbst von Bedeutung sind, oder falls die Fehlerursache nicht eindeutig auf eine bestimmte Eingabe lokalisiert werden kann, sollte auf den Systemverantwortlichen verwiesen werden:

  • Gut: A: Keine weitere Verarbeitung möglich (Verantwortlichen verständigen)

Im Langtext sollte immer eine detaillierte Fehlerdiagnose enthalten sein, die auch technischer Natur sein kann (aber entsprechend gekennzeichnet ist).

Sind bestimmte Einträge, auf die referiert wird, nicht in einer Tabelle enthalten und handelt es sich um Tabellen, die für den Anwender von Interesse sind und für die er eine Berechtigung zur Pflege besitzt, kann folgendes Meldungsschema angegeben werden:

  • Gut: A: Bitte zuerst Land in Ländertabelle & einfügen

Eingabewerte nicht im zulässigen Wertebereich

Der Anwender nahm eine Eingabe vor, die nicht im zulässigen Wertebereich (in der Regel numerisch) lag.

  • Gut: E: Bitte Buchungsperiode im zulässigen Wertebereich eingeben

Ist der Wertebereich bekannt oder festliegend, kann die Fehlermeldung direkt eine Hilfestellung geben:

  • Gut: E: Bitte Buchungsperiode zwischen 1 und 12 eingeben

Betriebswirtschaftlich unsinnige Eingaben

In einer bestimmten Situation wurde versucht, eine betriebswirtschaftlich nicht sinnvolle Aktion durchzuführen (diese Möglichkeiten sollten aber eigentlich vom System bereits im Vorfeld verhindert werden).

  • Gut: E: Bitte zuerst Stückliste erzeugen
  • Gut: E: Bestellart des Rahmenvertrags ist für & nicht wählbar
  • Gut: E: Saldo & beträgt im Umbewertungsbeleg des Buchungskreises &

Systemfehler, Systemgrenzen überschritten

Treten Fehler im System auf, die nicht vom Anwender verursacht wurden, sollte für den Anwender deutlich werden, daß nicht er der Verursacher ist, sondern das System. Nach Möglichkeit sollte deutlich werden, wie der Anwender reagieren kann. Technische Beschreibungen sollten vermieden werden.

Bei temporären Problemen kann folgendes "gutes" Beispiel Anwendung finden:

  • Schlecht: I: Globale Sperrtabelle ist gefüllt. Momentan ist kein Sperren möglich
  • Gut: I: Funktion ist momentan nicht durchführbar

Im Langtext muß eine detaillierte Erläuterung dieser Meldung erzeugt werden.

Bei tieferen Systemfehlern, nach deren Auftreten nicht mehr an dieser Stelle des Systems weitergearbeitet werden kann, kann folgende Meldung angezeigt werden:

  • Gut: A: Keine weitere Verarbeitung möglich (Verantwortlichen verständigen)

Im Langtext muß eine detaillierte Erläuterung dieser Meldung erzeugt werden.

Eintrag in bestimmtem Feld nicht erfolgt

Zur weiteren Verarbeitung müssen bestimmte Angaben erfolgen, diese fehlen aber oder sind falsch:

  • Gut: E: Bitte bei Einzelerfassung Material oder Reservierung eingeben
  • Gut: E: Bitte für Material & die Chargennummer eingeben
  • Gut: E: Bitte das Mußfeld Material ausfüllen

Steuerungsfehler

Wenn ein Bedienungsfehler erfolgte, z.B. eine Funktion ausgewählt wurde, die vorheriges Markieren erfordert u.ä., sollte nach Möglichkeit die angestoßene Aktion und danach die Fehlerdiagnose angegeben werden:

  • Gut: W: Kopieren gewählt (Bitte zuerst einen Auftrag markieren)
  • Gut: W: Löschen gewählt (Bitte jede Position einzeln löschen)

Kollisionen aufgrund bestimmter im System gesetzter Bedingungen

Falls Sätze gesperrt sind, keine Berechtigung vorhanden ist u.ä.:

  • Gut: I: Keine Berechtigung für den Drucker & vorhanden (Druckernamen)
  • Gut: I: Lieferantenstammsatz & ist zur Zeit gesperrt

Nicht zulässiges Ergebnis nach Ausführung einer Aktion

Stellt sich nach einer Berechnung o.ä. heraus, daß ein unsinniges oder unzulässiges Ergebnis vorliegen würde, sollte neben der Diagnose auch ein Hinweis zur Behebung des Fehlers erfolgen.

  • Gut: E: Angegebene Menge ist kleiner als gelieferte Menge (Bitte neu eingeben)
  • Gut: W: Kein Druck für die Bestellung & vom heutigen Tag möglich

Erfolgsmeldungen

Es handelt sich um eine Erfolgsmeldung, wenn nach einer vom System ausgeführten Funktion der Anwender über den Vorgang (z.B. aufgrund seiner Wichtigkeit) eine Rückmeldung erhält.

  • Gut: S: Differenzen zu Inventurbeleg & sind mit Beleg & gebucht
  • Gut: S: Neuer Satz mit dem Feld & wurde in die x-Liste hinzugefügt
  • Gut: S: Inventurbeleg mit der generierten Nummer & ist gebucht

Plausibilitätsfehler

Um schon im Vorfeld inhaltliche Fehler zu vermeiden, überprüft das System, wenn möglich, Eingaben auf ihre Plausibilität.

  • Gut: W: Bitte Preisfindung prüfen

 

Technische Hinweise

In der Ablauflogik des Dynpros müssen bei E-Meldungen durch die FIELD-Anweisung vor dem betroffenen Modul die gewünschten Felder eingabebereit gehalten werden. Nach Korrektur der Eingabe durch den Anwender wird das Modul automatisch von Anfang an erneut abgearbeitet.

In der Regel werden Nachrichten innerhalb von Modulen zum Zeitpunkt PROCESS AFTER INPUT angestoßen. Nur I- und S-Meldungen sind zum Zeitpunkt PROCESS BEFORE OUTPUT sinnvoll.

Wurden mehrere Felder/Module im Dynpro gekettet (CHAIN), wird die gesamte Kette und damit alle Module neu verarbeitet.

Ist ein Feld in mehreren Ketten enthalten, werden im Fehlerfall alle Ketten, die vor dem fehlermeldenden Modul liegen, nach diesem Feld durchsucht und, falls es gefunden wurde, nochmals verarbeitet.

 

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Source:  SAP Reference Lists